
Wenn ich auf dem Bahnsteig zum dritten Mal die Anzeige „10 Minuten später“ lese, merke ich irgendwann, dass ich die Dinge nicht beschleunigen kann – wohl aber die eigene Gelassenheit. Zwischen Fahrplan und Wirklichkeit liegt ein weites Feld, in dem einiges passieren kann: von der unerwarteten Kaffeepause am Provinzbahnhof bis zum Blick auf Landschaften, die man sonst nie gesehen hätte.
Heute konkret unterwegs nach Hannover. Herrlichem im guten alten ICE 1. Patentante (86) besuchen – zum ersten Mal im Altersheim. Bisher hat sie immer in ihrem Haus gelebt. Das klappt gesundheitlich nun nicht mehr. Bin gespannt – und ein wenig aufgeregt wie ich sie im neuen Zuhause vorfinde.
Gerade kam eine humorvolle Durchsage:“ wir haben gerade eine Brücke passiert – das durften wir nur mit 10 km/h. Sie wissen ja: kein Geld in den Kassen.“
Noch ne kesse Anzeige im Zug im Display: „3878 Smartphones haben wir schon – bitte vergessen Sie Ihres nicht“. Nett gemacht.