9. Tag 28.11.25 Barcelona – Wuppertal

Eine Kreuzfahrt auf Schienen

Abschied von Barcelona

Am Freitag begann der Tag mit einem liebevollen „Adé“ an das wunderbare Hotel Inglés.

Mit einem wehmütigen Blick verabschiedete ich mich auch von meiner liebsten grünen Metro-Linie 3, die mich in den vergangenen Tagen so zuverlässig begleitet hatte.

Am Bahnhof wurde – wie inzwischen gewohnt – mein Gepäck gründlich durchleuchtet. Doch dann stand ich plötzlich in einer riesigen Warteschlange vor dem Gate zum Bahnsteig: Hunderte Menschen, 45 Minuten Stillstand.

Zum Glück klönte ich nett mit der Dame neben mir. Solche Begegnungen entschärfen selbst lange Schlangen.

Der Zug hätte um 9:28 Uhr starten sollen, doch tatsächlich ging es erst um 10:15 Uhr los.

Mit dem TGV INOUI Richtung Paris

Die neue Prognose versprach eine Ankunft in Paris um 17 Uhr – viel zu spät, um meinen Anschlusszug zu erreichen. Der Wechsel vom Gare de Lyon zum Gare de l’Est braucht Zeit.

Aber jetzt hieß es erst einmal: einsteigen, losfahren und genießen.

Die Marke TGV INOUI („ungehört / außergewöhnlich“) steht für die Premiumzüge der SNCF. Und tatsächlich: Mit 290 km/h im Durchschnitt gleitet der Zug wie ein Pfeil durch die Landschaft.

Kaffee, Burger – und ein langer, freundlicher Speisewagenmoment

Kaffee, Burger – und ein langer, freundlicher Speisewagenmoment

Im Speisewagen standen 14 Leute an, die Schlange reichte bis in den nächsten Wagen – aber die Aussicht auf Kaffee war zu verlockend.

Und wir hatten ja Zeit.

Die Bedienung war unglaublich freundlich trotz des Stresses. Ich bestellte ein Menü mit Burger und Orangensaft – ein kleines Bahn-Frühstück, das man nicht vergisst.

Beim Blick aus dem Fenster hieß es nun endgültig: Tschüss Spanien.

Durch den Perthus-Tunnel (8 km unter den Pyrenäen) rollten wir nach Frankreich.

Kurz darauf sah ich links die schneebedeckten Pyrenäen – ein großartiger Anblick.

Neue Reservierung – und wunderbare Gespräche

Da mein Anschluss in Paris futsch war, kaufte ich eine neue Reservierung für 23 € – völlig in Ordnung. Die Verbindung brach zwar mehrfach ab, aber am Ende war das Ticket da.

Dann begann eines dieser Bahnreisegespräche, die man nie vergisst:

Eine Französisch-Lehrerin aus Valencia setzte sich zu mir, spendierte knusprige spanische Chips, und wir unterhielten uns fröhlich über Rezepte, Reisen und das Leben.

Wir sprachen Spanisch, Französisch und Englisch durcheinander – und wenn etwas fehlte, half Google Translate.

Es war herrlich gemütlich, und die Zeit verging wie im Flug.

Nebenbei hörte ich noch ein paar Kapitel meines Hörbuchs „Kalte Asche“.

Flamingos am Mittelmeer

Zwischen Perpignan und Narbonne fuhren wir über einen schmalen Damm – links und rechts nichts als Meer.

Und plötzlich tauchten Flamingos auf. Ein magischer Abschnitt der Reise.

Die Stationsnamen klangen wie eine eigene Erzählung:

Girona – Figueres-Vilafant – Perpignan – Narbonne – Montpellier – Nîmes – Paris Gare de Lyon.

Einmal quer durch Paris

In Paris musste ich zwei Stunden überbrücken – Metro 1 bis Bastille, dann umsteigen in die 5 bis Gare de l’Est.

Um 19:07 Uhr startete dort mein ICE Richtung Deutschland.

Zurück in Deutschland – und in der Realität

In Straßburg waren wir um Punkt 21:00 Uhr, in Karlsruhe lief alles glatt, und in Mannheim waren wir sogar zwei Minuten zu früh.

Es fühlte sich ehrlich gesagt ein wenig unwirklich an, wieder in Deutschland zu sein.

Doch die deutschen Bahnhofsansagen bestätigten: Ja, ich bin zurück.

Auch hier war alles weihnachtlich geschmückt – ein warmes Willkommen

Der kleine Bahnfrust zum Schluss

In Köln erwachte die deutsche Bahnrealität:

Einfahrtssignal, Anschluss-RE 1 verspätet, plötzlicher Gleiswechsel, zu kurzer Zug, falsche Position am Bahnsteig.

Aber inzwischen konnte mich das kaum noch aus der Ruhe bringen.

Mit dem RE 4 und dem Nachtexpressbus kam ich schließlich um 2:45 Uhr zu Hause an.

Fazit: Das war ein sehr, spannender, interessanter, bunter Urlaub !!!

Das war eine unvergessliche, beeindruckende Kreuzfahrt auf Schienen – quer durch Spanien und Frankreich, begleitet von Begegnungen, Landschaften, Geschwindigkeit und vielen kleinen Geschichten, immer fremde Sprachen um mich….hab ich sehr genossen! Und es war richtig komisch plötzlich in Deutschland jenen Verkäufer auf deutsch um einen Cappuccino zu bitten 😂

… und heute ein herrlicher Ausklang einer großartigen Reise. 🇪🇸 🇫🇷

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