7. Tag 26.11.25 Sevilla

Ein gemischter Tag in Sevilla – Zwischen Staunen, Chaos und kleinen Lichtblicken

Ein strahlender Morgen in der Stadt

Schon früh zog es mich wieder in die Innenstadt. Unter einem unglaublich blauen Himmel erlebte ich, wie Sevilla sich Schritt für Schritt in ein weihnachtliches Lichtermeer verwandelt.

Mit meinem Sevilla-eBook auf dem Tablet folgte ich einer vorgeschlagenen Route vorbei an der imposanten Catedral y Giralda und dem wunderschönen Palastkomplex Real Alcázar.

Doch im Viertel Santa Cruz verlor ich irgendwann den Überblick – und damit auch meine geplante Strecke. 🥲

Kleine Entdeckungen – und ein verwaistes Gleis

Auf meinem Weg stieß ich auf stillgelegte Straßenbahngleise. Die Oberleitung war bereits abgebaut – ein trauriger Anblick für jemanden, der Straßenbahnen liebt. 🥲

Ein Brunch, der begeistert

In der „Cafeteria Pastelería La Cañada“ fand ich schließlich ein echtes Highlight: ein köstliches Lachs-Bagel zum Brunch, gefolgt von einem Cappuccino, der so kunstvoll verziert war wie kein anderer zuvor.

Das Muster blieb sogar bis zum letzten Schluck bestehen!

Als ich den Barista dafür lobte, zeigte er mir stolz seine Technik – komplett freihändig, ohne Schablone. 👏

Nach einem fröhlichen Telefonat mit Johanna bestellte ich spontan noch einen zweiten Cappuccino. Der war mit Tannenzweig und Kugel dekoriert – pure Kunst.

Die Straßenbahn lebt doch – und fährt mit Akku!

Bei inzwischen 21 Grad im November staunte ich nicht schlecht, als plötzlich doch eine Straßenbahn vorbeikam. An der Haltestelle klappte sie einen Stromabnehmer hoch, lud kurz nach und fuhr dann weiter – in der Innenstadt offenbar rein elektrisch mit Akku 💪.

Weiter draußen fährt sie wieder unter Oberleitung.

Eine Besonderheit: Wegen der Weihnachtsdekoration kann die Straßenbahn durch die Fußgängerzone gerade nicht verkehren. Die Girlande hängt einfach zu tief – herrlich pragmatisch. 😃

Der große ÖPNV-Frust

Weil mich die Straßenbahn so begeisterte, bekam ich Lust aufs Bus- und Bahnfahren.

Allerdings wurde das zur Geduldsprobe: Tageskarten (für nur 5 €) ließen sich kaum finden, die Buslinien waren ein Wirrwarr aus Nummern und Buchstaben, und Google Maps zeigte Haltestellen an, an denen gar keine Busse hielten.

Linie 22 hätte mich zu einem Elektroladen gebracht – mein iPad-Ladestecker war verschwunden –, aber sie fuhr einfach an mir vorbei.

Linie 29 hielt ebenfalls nicht da, wo ich stand.

Und die Linien C2, C3, C4, LN, LE … machten alles nur verwirrender.

Die Haltestellennamen waren erst beim siebten Hinsehen zu erkennen, und „Parada Nr. 530“ half mir auch nicht weiter.

Kurz gesagt: Es war ätzend. 😣

Ein kleiner Erfolg – und ein Kontrollmoment

Irgendwann bekam ich trotzdem einen neuen Ladestecker – immerhin!

Zur Belohnung gab es Frozen Yogurt.

Doch auf der Rückfahrt kontrollierte mich in der Straßenbahn ein Mitarbeiter:

„Sie haben nicht gestempelt!“

Ich? Mit einer Tageskarte?

Ja: Auch Tageskarten müssen gestempelt werden. Wieder was gelernt.

Essen suchen – und fast verzweifeln

Zum Abend wollte ich ins gestrige Lieblingsrestaurant Patio San Eloy, aber um 18:20 Uhr war die Küche schon geschlossen. 🥲

In den engen Gassen fand ich danach nichts, was mich spontan ansprach.

Im Café vom Mittag stellte ich mich an – und wurde einfach nicht bedient.

Ich fühlte mich übersehen und ging frustriert wieder hinaus.

Rettung in letzter Minute

Kurz davor, hungrig zu McDonald’s abzubiegen, entdeckte ich die Cervecería La Sureña am Platz Puerta Jerez.

Dort bekam ich endlich ein leckeres Essen: „Camperos“ mit Pommes und ein sehr gutes Bier.

Der Tag bekam wieder Farbe.

Ein schöner Abschluss

Als ich dann am Puerta Jerez einen hervorragend sortierten Supermarkt fand, wurde die Laune endgültig besser.

Ich gönnte mir einen tollen Nachtisch und fand sogar schon erste kleine Weihnachtsgeschenke. 🎁✨

Auf dem Rückweg zum Hotel führte mich ein Bummel durch bunte Lichter.

Um 21:15 Uhr war ich wieder in der Calle del Sol 4 im „Le Petit Palü Sevilla“ – und der Tag fühlte sich plötzlich wieder rund an.

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