6. Tag 25.11.2026 Barcelona – Madrid – Sevilla

Unterwegs nach Sevilla – Ein Reisetag voller Geschwindigkeit und Kontraste

Ein knapper und hektischer Start in Barcelona

Der Weg zum Bahnhof dauerte heute länger als gedacht, und so wurde es am Ende richtig knapp.

Trotz Durchleuchten von Gepäck und Jacke, der Suche nach meiner Reservierung und einer zickigen Interrail-App habe ich den Zug um 7:55 Uhraber noch erwischt.

Schließlich saß ich erleichtert am Fensterplatz mit Tisch – eine erste kleine Belohnung. 💪

Hochgeschwindigkeit durch Spaniens Morgenlicht

Schon kurz nach der Abfahrt zeigte sich ein traumhaft blauer Himmel. Während Spanien langsam erwachte, wechselten sich helle Wolkenfelder mit strahlendem Blau ab.

Außerdem beeindruckte mich sofort die Infrastruktur: Strecken mit vier bis sechs Gleisen – endlich Platz für schnelle Züge.

Immer schneller Richtung Madrid

Mit 215 km/h verließen wir Barcelona, wenig später standen 270 km/h auf der Anzeige.

Der Blick nach draußen war überwältigend: helles Licht, rotes Berggestein, sanfte Hügel – eine Landschaft, die sofort berührt.

Google Maps gibt für Barcelona–Madrid 633 km und 6:30 Stunden Autofahrt an.

Der Zug schafft die Strecke in nur 2:50 Stunden – ein echtes Wunder moderner Bahnreise.

Zwischendurch blitzte sogar kurz das Mittelmeer auf. 😍

Kaffee, Geschwindigkeit und kleine Beobachtunge

Im modernen Speisewagen holte ich mir einen Cappuccino. Leider durfte der Mitarbeiter meinen eigenen Becher nicht füllen 🥲.

Auch ein Frühstück „sin carne“ gab es nicht, also blieb es beim Kaffee.

Unterwegs tauchten immer wieder Windparks auf, jedoch kaum Solaranlagen. Und wie in Barcelona fiel mir erneut auf, dass ich keine einzige PKW-Ladesäule gesehen habe – schade für ein modernes Land.

Umstieg in Madrid – und weiter Richtung Süden

In Madrid Puerta de Atocha, einem der beiden großen Fernbahnhöfe der Hauptstadt, wechselte ich den Zug.

Die Weiterfahrt mit der Renfe zeigte eine völlig veränderte Landschaft: hügelig, weit und von niedrigen Nadelbäumen bedeckt.

Gelbbraune Flüsse und große Felder prägten das Bild.

Region Kastilien

Hier wachsen Olivenbäume und Pistaziensträucher – das lernte ich während der Fahrt.

Außerdem wurde mir bewusst, wie weit ich inzwischen gereist war:

2170 km von Wuppertal entfernt.

Fakten am Rande

• Madrid–Sevilla: 530 km

• AVE-Schnellzug: ca. 3 Stunden

• Auto: über 5 Stunden

• 1975 brauchte der Zug noch 12 Stunden (!)

Ankunft in Sevilla – und erster Eindruck

Um 14 Uhr erreichte ich Sevilla Santa Justa.

Interessant war die Kleidung der Einheimischen: Viele trugen warme, gesteppte Jacken, Schals und Rollkragen. Offenbar gelten 20 Grad im November hier als kühl. 😇😂

Sevilla hat rund 700.000 Einwohner und im Durchschnitt nur 52 Regentagepro Jahr (533 mm).

Mein Weg ins Hotel

Nach einem leckeren Salat und einem erfrischenden Bier lief ich zu meinem Hotel in der Calle de Sol 4.

Das Zimmer war hervorragend ausgestattet, und der Online-Check-in funktionierte problemlos.

Ein milder Abend und ein erster Spaziergang

Gegen 19 Uhr zeigte das Thermometer immer noch angenehme 15 Grad.

Bei Cappuccino und einem Stück spanischem Kuchen saß ich draußen, allerdings rauschte der Verkehr direkt neben mir vorbei – das trübte die Stimmung ein wenig.

Trotzdem lud die App Komoot zu einer sportlichen 6-km-Runde ein, und ich folgte der Empfehlung gern.

Metropol Parasol – Sevillas beeindruckendes neues Wahrzeichen

Nur wenige Minuten später stand ich vor dem eindrucksvollen Metropol Parasol.

Diese riesige Hybridkonstruktion aus Holz, Stahl und Beton wirkt wie ein Wald aus überdimensionalen Schirmen.

Unter den gewellten Strukturen befinden sich Läden, ein Markt, Bars – und dazu spielte Live-Straßenmusik, der ich eine Weile lauschte.

Zwischen engen Straßen und duftenden Orangenbäumen

Der weitere Rundgang führte mich durch schmale Gassen, in denen viele Autos und leider extrem stinkende Motorräder unterwegs waren.

Von moderner Elektromobilität war nichts zu sehen – wieder ein kleiner Dämpfer.

Glücklicherweise gab es zwischendurch auch stille, gemütliche Straßen, die von Orangenbäumen gesäumt waren. Sie hingen voll mit Früchten – ein wunderschöner Anblick im November.

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